Theater, Kinos, Museen und Konzertsäle sind geschlossen. Doch das ist kein Grund, auf Kultur zu verzichten. Denn die Kultur kommt nun zu uns nach Hause: mit gestreamten Konzerten, virtuellen Museums-Touren und Mitschnitten aktueller Inszenzierungen. Hier unsere Kulturtipps für den Feierabend.
Unsere hr1-Kollegin Kim Horbach hat im Internet gestöbert und die schönsten Feierabend-Kulturtipps für Sie zusammengestellt. Um manche dieser kulturellen Schätze zu erleben, hätte man offline lange Warteschlangen oder teure Sitzplätze in Kauf nehmen müssen. Nun können Sie Kultur vom Feinsten mit Feierabend-Schnittchen oder Salzstangen bequem und kostenlos vom Sofa aus genießen.
Rund um die Uhr beim "Rosenkavalier"
Einige Bühnen und Ensembles haben ihr Klassik-Programm ins Netz gestellt - kostenlos und auf Abruf. Die Staatsoper Berlin hat nun einen "digitalen Spielplan", der täglich wechselt: Unter den Streams befinden sich beispielsweise "Der Rosenkavalier" von Richard Strauss in der aktuellen Produktion von André Heller, Massenets "Manon" von 2007 mit Anna Netrebko in der Titelrolle und unter der musikalischen Leitung von Daniel Barenboim. Der argentinisch-israelische Pianist und Dirigent inszenierte auch den "Fallstaff" von Giuseppe Verdi, der als Stream am 23. März auf dem Programm steht.

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"Digitaler Spielplan" der Staatsoper Berlin
Ende der weiteren InformationenDie "digital Concert Hall" der Berliner Philharmoniker
Die Berliner Philharmoniker haben eine "digital Concert Hall" eröffnet - mit mehr als 600 Konzerten auf Abruf, darunter 15 Konzerte mit dem neuen Chefdirigenten Kirill Petrenko. Wer sich online über einen Gutschein-Code registriert, kann die weltberühmten Musiker zum Gastspiel auf dem Fernseher, Computer, Tablet oder Smartphone empfangen. Zusätzlich gibt es Bonus-Videos aus dem Backstage-Bereich: Dokumentarfilme über die Geschichte des Orchesters, Porträts von Dirigenten und Orchester-Mitgliedern.

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"Digital Concert Hall" der Berliner Philharmoniker
Ende der weiteren Informationen"Geisterkonzert" von James Blunt in der Elbphilharmonie
Auch viele Stars geben mittlerweile Konzerte von Zuhause aus für soziale Netzwerke wie Facebook oder Instagram. Chris Martin von Coldplay hat ein kleines Wohnzimmerkonzert gegeben, ebenso wie Gianna Nannini und Neil Young, der schon weitere Online-Auftritte angekündigt hat. James Blunt etwa hat in der Elbphilharmonie ein "Geisterkonzert" ohne Publikum veranstaltet. Der kostenlose Stream ist bei "MagentaMusik360" abrufbar.

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James Blunt-Konzert bei "MagentaMusik360"
Ende der weiteren InformationenRock-Klassiker vom "Rolling Stone"
Das Musikmagazin "Rolling Stone" sendet auf Instagram unter dem Titel "In my Room" kleine Wohnzimmerkonzerte. Den Anfang machte Brian Wilson von den legendären "Beach Boys" mit dem Song "Do It Again" und seinem Solo-Hit "Love and Mercy" aus dem Jahr 1988.

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Brian Wilson-Konzert beim "Rolling Stone"
Ende der weiteren InformationenMit der Muse auf dem Sofa
Die Sixtinische Kapelle in Rom liegt unmittelbar nördlich des Petersdoms. Für Touristen ist allerdings nur der Eintritt über die Vatikanischen Museen möglich. Wer online dorthin reisen will, um sich die weltberühmten Fresken von Michelangelo anzuschauen, kann ganz gemütlich vom Sofa aus zwischen sieben virtuellen Rundgängen wählen. Mit dem Vergrößerungs-Tool sind die himmlischen Fresken von Michelangelo zum Greifen nahe.

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Sixtinische Kapelle im vatikanischen Museum
Ende der weiteren InformationenAm Nachmittag ins "Café Deutschland"
Auch das Städelmuseum in Frankfurt ist mit virtuellen Touren ganz vorne mit dabei. Hier kann man digital nach seinem Lieblingswerk suchen oder durch 700 Jahre Kunstgeschichte schlendern: Mit einem virtuellen Würfelspiel, bei dem man drei Begriffe kombinieren muss, lassen sich insgesamt 1.000 Arten der unzähligen Werke des weltberühmten Museums entdecken. Das macht Riesenspaß – probieren Sie's doch mal aus!

Das "Café Deutschland" ist ein Oral-History-Projekt über die erste Kunstszene der Bundesrepublik Deutschland. Darin kommen mehr als 70 Künstler, Galeristen, Kunsthistoriker, Kritiker und Sammler zu Wort. Sie berichten in Gesprächen von ihren Erlebnissen und schildern ihre Sicht auf das Kunstgeschehen von der Nachkriegszeit bis heute.
Google Arts & Culture
Über Google Arts & Culture lassen sich 500 Museen online besichtigen - darunter das British Museum oder die Uffizien in Florenz.
Sendung: hr1, hr1 am Nachmittag, 23.3.2020, 15-19 Uhr