Sympathisch, authentisch, aufrichtig – mit solchen Attributen versehen gelangte Matthias Platzeck 2005 an die Spitze der SPD. Doch dann spielte die Gesundheit bei dem neuen Vorsitzenden nicht mehr mit.
Ein zweiter Hörsturz als Warnung ließ Matthias Platzeck die Wahl: Bund oder Land – und er entschied sich für den Verbleib im Amt als brandenburgischer Regierungschef. Noch heute gibt es Stimmen, die sagen: Mit dem Platzeck wäre die SPD nicht so abgesackt.

Im hr1-Talk spricht Matthias Platzeck mit hr1-Talkmoderator Uwe Berndt über Politik, von der kleinen in der Uckermark bis zur großen in Berlin, Moskau und Washington.
Unser Gast in drei Sätzen
Aufgewachsen ist Matthias Platzeck in Potsdam an einem der Hot Spots des Kalten Krieges - der Glienicker Brücke, über die Ost und West ihre Spione austauschten. Und dort begriff er: Frieden schaffen und erhalten geht nur über Zuhören, Verstehen, Kompromisse eingehen. Das macht ihn zu einem der erfolgreichsten Politiker im Nachwende-Ostdeutschland, was der "Tagesspiegel" mal so auf den Punkt brachte: Könnten die Brandenburger ihn wählen, und nur ihn, er bekäme drei Viertel aller Stimmen und regierte auf Lebenszeit.
Darum geht’s im hr1-Talk

Im hr1-Talk erläutert Matthias Platzeck, Vorsitzender des Deutsch-Russischen Forums, weshalb er Russland- und Putin-Versteher ist. Er begründet, warum die SPD sich mit dem Regieren und ihren Spitzenleuten so schwer tut. Und er verrät, wieso Berlins damaliger Regierungschef Klaus Wowereit auf Platzecks Braut eifersüchtig war, als die mit ihrem Matthias 2008 vor den Traualtar trat.
"Wir brauchen eine neue Ostpolitik – Russland als Partner": Das ist der Titel von und die Forderung in Matthias Platzecks neuestem Buch. Nur mit Russland nämlich könne Europa auf mittlere Sicht Unabhängigkeit und Bedeutung neben den Giganten USA und China bewahren. Und der Frieden in Europa müsse bewahrt werden, deshalb plädiert Platzeck für eine neue Helsinki-Konferenz wie einst in den Siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts.
Infos zum Buch
Matthias Platzeck: "Wir brauchen eine neue Ostpolitik – Russland als Partner"
256 Seiten, gebunden
Propyläen Verlag
ISBN: 978-3549100141
Preis: 22 Euro
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