Wandern Ausrüstung

Unsere hr1-Korrespondenten, die in ihrer Freizeit gerne mit Wanderschuhen und Rucksack hessische Regionen erkunden, verraten ihre Lieblingswege. Die Tourentipps sind perfekt für jedermann!

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Über Stock und Stein – Gut ausgestattet durch die Natur

Paar beim Wandern
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Über Streuobstwiesen, durch Wälder, auf dem Pilgerweg oder zum Frankfurter Hausberg: Unsere Hessenreporter und -reporterinnen, die in ihrer Freizeit gerne mal einen Wandertag einlegen, beschreiben ihre liebsten Kurz-Touren für große und kleine Entdecker.

Von der Banker-Stadt nach Bad Vilbel: Waia Stavrianos stärkt sich unterwegs mit frischem Most und Quellwasser

Die Tour geht vom Stadtrand von Frankfurt über die Streuobstwiesen am Heiligenstock Richtung Bad Vilbel. Auf der Anhöhe Heiligenstock können Sie zu dieser Jahreszeit viele bunte Drachen am Himmel tanzen sehen, weil dort meistens ein ordentliches Lüftchen weht. Über eine Fußgängerbrücke über die B3 führt der Weg weiter zum Frankfurter Hausberg, dem Lohrberg. Hier lohnt eine Einkehr am Main-Äppel-Haus mit seinem Naturerlebnisgarten. Nach einer kleinen Stärkung und einem frisch gepressten Süßen geht’s von dort durch die Streuobstwiesen Richtung Bad Vilbel. Dort ankommen, kann man sich im Kurpark auf einer Bank ausruhen und vom öffentlichen Brunnen frisches Quellwasser trinken. Zurück nach Frankfurt eignet sich der Weg hinter dem Parkfriedhof, der durch die Felder und viele alte Obstbäume führt.

Von der Gutenberg-Stadt nach Fulda: Rainer Battefeld pilgert auf der Bonifatius-Route

Als der heilige Bonifatius im Jahr 745 starb, sollte sein Leichnam von Mainz nach Fulda gebracht werden. Der Trauerzug mit den Pilgern mußte auch durch den Vogelsberg. Mittlerweile ist dieser Pilgerweg gut erschlossen. Die Bonifatiusroute ist im Hohen Vogelsberg - so bei Herchenhain - ganz besonders schön. Sie führt unterhalb des Hoherodskopf vorbei. Ein echter Geheimtipp ist die kleine "Bonifatiusquelle" mitten im Wald. Sie hat sogar ein Kneipp-Tretbecken. Aber Achtung: Das Wasser ist eiskalt! Wer es lieber gemütlich mag, der schaut bei der "Vogelschmiede" vorbei - einer zünftigen Jausenstation mit leckeren Gerichten.

Panoramatour bei Wiesbaden: Gaby Beck ist stets auf der Höhe

Meine Lieblingstour beginnt am Kellerskopf bei Wiesbaden Naurod. Hier ist man schon etwa 470 Meter hoch, hat also ein kleines bisschen ein Berggefühl. Da passt es nur, dass das gemütliche Restaurant von Tim Gassauer am Gipfel auch den Namen "Berggasthof" trägt. Eine Klettertour über 100 Steinstufen auf den Aussichtsturm lohnt auf jeden Fall. Hier hat man einen herrlichen Panoramablick über die gesamte Rhein-Main-Ebene - bis in den Pfälzischen Wald und nach Frankfurt. Aber dann geht’s los auf den Wanderwegen in Richtung Platte. Schießlich haben wir eine anspruchsvolle Tour vor uns: Insgesamt 18 Kilometer durch den herbstlichen Wald vorbei an schönen Ausblicken auf das Tal. Man fühlt sich stets wohl hier auf der Höhe und wird reich belohnt für die Mühen, wenn man nach etwa zehn Marschkilometern am Jagdschloss Platte ankommt. Auch hier wartet ein Mega-Ausblick! Und ein leckeres Stück Kuchen im Gasthof sollte man sich nicht entgehen lassen!

Von der Bergstraße nach Bayern: Raphael Stübig erklimmt den Nibelungensteig

Schmale Pfade, anspruchsvolle Anstiege, und immer wieder traumhafte Ausblicke: das bietet der Nibelungensteig, der über eine Strecke von 120 Kilometern von der Bergstraße über den Odenwald bis nach Freudenberg am Main in Bayern führt. Auf sieben Tagesetappen bietet der ausgezeichnete Qualitätswanderweg einen tollen Mix aus Naturerlebnis, Kultur und Geschichte. Die erste Etappe beginnt im Winzerstädtchen Zwingenberg. Von dort erklimmt man den Melibokus, die höchste Hügelkuppe der hessischen Bergstraße. Weiter geht’s von dort über das sagenumwobene Felsenmeer mit seinem Infozentrum, und schließlich in die Burgen- und Drachenstadt Lindenfels, die viele gemütliche Einkehrmöglichkeiten bietet. Dort endet nach 25 Kilometern die erste Etappe des Nibelungensteigs.

Kaufunger Wald im Landkreis Kassel: Carsten Gohlke verbindet Wandern mit vergessener Handwerkskunst

Schon im Mittelalter war der Gläsnerweg im Kaufunger Wald ein bekannter Steig auf dem Glasbläsergesellen von einem Handwerksbetrieb zum Nächsten zogen. Der Grund dafür war die hohe Konzentration von Glasbläsereien im Kaufunger Wald. Heute ist der ausgewiesene Eco-Wanderweg ein rund zehn Kilometer langer Wanderweg, der entlang der alten Glashütten mit zahlreichen Informationen über die Rahmenbedingungen der Glasherstellung im Tal der Nieste führt. Der kleine Fluss mit seinen Ufern und kleinen Auen gilt als ein weiteres Highlight auf der gut zweieinhalb stündigen Wanderung. Gerade im Herbst, wenn das Laub an den Ufern in allen Farben erstrahlt und sich im Frühnebel das Schnattern der Wildgänse über den weiten Wiesen entlang des Weges erhebt, dann wird schnell klar, warum dieser Wanderweg einer der Beliebtesten im ganzen Kaufunger Wald geworden ist. Sein einfaches Höhenprofil und der leichte Streckenverlauf machen ihn besonders für Familien und Freizeitwanderer zu einem gern genutzten Ausflugsziel.

Sendung: hr1, Koschwitz am Morgen