Die Ruhrpottmetropole Essen hat in den vergangenen Jahrzehnten einen gewaltigen Strukturwandel bewältigt. Aus der von Kohle und Stahl geprägten Industriestadt ist ein Ort voller Kultur geworden. 2010 war sie Kulturhauptstadt Europas und 2017 erhielt sie den Titel "Grüne Hauptstadt Europas".  

Die Kokerei der Zeche Zollverein 

Beeindruckend ist das UNESCO-Welterbe Zeche Zollverein mit seinen Gebäuden aus Backstein im Stile der Bauhaus-Architektur. Mein Geheimtipp auf dem riesigen Gelände ist die Kokerei.

Das ist eine Batterie aus über 300 Öfen, fast ein Kilometer lang, sechs Meter hoch. Da drin haben die Koker bei 1000 Grad aus Steinkohle Koks gebacken. Das ist der hockkonzentrierte Brennstoff für die Stahlhochöfen. Bei einer Führung erfährt man, was es da für Knochenjobs gegeben hat. Aber es gibt dort auch tolle Natur, mit teils seltenen Pflanzen, die sich das Areal zurückerobert haben.

Baldeneysee Steig und Folkwang Museum

Wer ganz in die Natur möchte, dem empfehle ich den Baldeneysee Steig. 27 Kilometer, oft auf den Ruhr-Höhen, über dem wunderschön geschwungenen See. Ich verspreche malerische Ausblicke, Felder, Wälder, alles dabei. Man kann aber auch mit dem Ausflugsdampfer über den See cruisen.

Wenn es regnet, lohnt sich ein Besuch des Folkwang-Museums. Da sind Gemälde wie die berühmte "Lise mit dem Sonnenschirm" von Renoir sowie Werke von Van Gogh, Monet und Caspar David Friedrich zu sehen. Der Eintritt in die ständige Ausstellung ist frei!

Die Rü und der Isenbergplatz

In Museumsnähe ist die Essener Ausgehmeile, die Rüttenscheider Strasse, liebevoll "Die Rü" genannt. Vom Top-Döner bis zum 1-Sterne-Restaurant gibt’s da alles. Mein Geheimtipp. Ein paar Schritte weiter ins Südviertel. Meine Heimatecke. Rund um den Isenbergplatz hat das schon Kreuzberg-Flair. Aber, keine Angst: Da dürfen auch ältere Herrschaften ohne Tattoos in die Kneipen rein