Wir stellen den bekanntesten Biokoch Deutschlands vor, der sich nach Stationen in der Spitzengastronomie in seiner Heimat in der Schwäbischan Alb seine eigene Biowelt aufgebaut hat. Wir besuchen eine Biolandwirtin auf ihrem Hof in der Rhön, schlummern in Biobetten und kochen natürlich Bio - mit tollen Rezepten für Sie.

"Die Natur macht den Teller"

Simon Tress und seine drei Brüder.

Nach vielen Stationen in der Spitzengastronomie und als Teamkapitän der deutschen Jugend-Nationalmannschaft der Köche zog es Simon Tress wieder zurück in seine Heimat auf die Schwäbische Alb.

Dort entwickelt der Spitzenkoch seit 2006 den im Familienbetrieb in Hayingen-Ehestetten weiter, der inzwischen als eine der wichtigsten Adressen in Sachen Bio-Küche und Kochkompetenz gilt: "Mit unserem Bio-Fine-Dining-Restaurant '1950' haben weltweit das erste Demeter & Bioland Fine-Dining Restaurant eröffnet", erzählt Simon. Es wurde im Jahr 2021 mit dem grünen Michelin Stern für Nachhaltigkeit ausgezeichnet.

Das Thema Bio wird schon in der dritten Generation gelebt: Im Jahr 1950 brachte Großvater Johannes Tress den biologisch-dynamischen Gedanken nach Hayingen-Ehestetten mit - damals legte er den Grundstein für das Restaurantkonzept, das die Enkelsöhne 70 Jahre später in die Tat umgesetzt haben. Ihr Motto: "Die Natur macht den Teller".

Simon und seine drei Brüder, die auch im Familienbetrieb arbeiten, wollen nicht perfekt sein, aber möglichst ganzheitlich Bio leben sowie nachhaltig und klimafreundlich wirtschaften. So stammen zum Beispiel alle Zutaten für ihr Bio-Fine-Dining-Restaurant, den Bio-Gasthof und das Bio-Hotel "Rose" aus einem Radius von nur 25 Kilometern. Und: "Bei jedem Gericht erfährt der Gast sämtliche Zutaten – von der Hauptzutat bis zum Salz – sowie deren Herkunft, die Angabe zum CO2-Ausstoß und wie viele Kilometer sie vom Erzeuger bis ins Restaurant hinter sich gebracht haben", fast Simon zusammen.

Himmlisch schlemmen und schlummern im Biohotel

Anja Lindner vom Biohof Lindengut

Anja Lindner, Chefin vom Bio-Hotel LindenGut in Dipperz, im Osthessischen Landkreis Fulda grasen Rinder der Rassen Charolais und Aubrac auf sattgrünen Wiesen. "Als Grünlandpfleger dienen unser Esel und Pony und unsere Schafe. Dazwischen tummeln sich Gänse und Laufenten", erklärt Demeter-Bio-Landwirtin Anja Lindner. Als Social Security auf vier Beinen sind fünf Zwergziegen im Dienst, die die zahlreichen Hühner verantwortungsbewusst vor Raubwild bewachen. Letztere wohnen im Hühnermobil – "einem einzigartigen Stall zur mobilen, biologisch-dynamischen Hühnerhaltung", ergänzt Anja. Deren Bio-Eier kommen nicht nur zum Frühstück im Bio-Hotel auf den Tisch, sondern sind auch neben anderen Demeter-zertifizierten Waren im Hofladen zu haben.

Das "hr1-Suppenglück" in Dolce Vita

Eine gute Suppe mit saisonalen Zutaten schmeckt zu jeder Jahreszeit. Immer und überall: als Appetizer, Snack, Vorspeise oder Hauptgericht, als Mitnehmsel ins Büro, Mitbringsel für eine Party, beim Camping, Festival oder im Restaurant. Eine Suppe kann wärmend und nahrhaft, kühlend und leicht, sämig oder seidig sein. Und vor allem: Suppe löffeln macht Laune! Jeden Tag Suppe zu kochen und sie für hungrige Mittagsgäste anzubieten auch, wie unsere neue Serie "hr1-Suppenglück" beweist.

In den nächsten Wochen stellen wir Ihnen außergewöhnliche Suppenköche und -köchinnen mit ihren Suppenbars vor - von Darmstadt bis Kassel und von Fulda bis Gießen. Hören Sie rein und lassen Sie sich inspirieren: Denn unsere Gäste verraten uns auch ihre wunderbaren Rezepte!

Diesmal ist Mara Adrian und die "MaRa Suppenbar" in Hanau an der Reihe: Mara ist gelernte Metzgereifachverkäuferin und wollte sich vor zehn Jahren in der Gastronomie selbständig machen. "Viele Gründer in dieser Szene machen ein Café auf - ich wollte was Spezielles, auch als Gegenpol zu Fastfood: was Schnelles, Gesundes als Mittagstisch", erzählt sie. So kam Mara auf die Idee, eine Suppenbar aufzumachen - die erste und einzige Suppenbar in ihrer Heimatstadt Hanau.

Ihre Familie stammt aus Kroatien, deshalb gibt's in der "MaRA-Suppenbar" auch mal Deftiges zum Löffeln aus ihrer Heimat, aber auch vegetarische und vegane Suppen. Viele Zutaten kommen vom benachbarten Wochenmarkt. Die Karte wechselt jede Woche, die Kundschaft ist kunterbunt - vom Handwerker bis zum Hanauer Oberbürgermeister.

Claus Kaminisky kommt mittags auch gerne mal auf eine schnelle Suppe bei Mara vorbei. Deren Motto ist auf der Fensterscheibe ihres Ladens verewigt: "Hier löffelt jeder seine Suppe selbst aus!". Für uns zum Auslöffeln verrät sie eines ihrer Lieblingsrezepte: eine klassische Gulaschsuppe mit saurer Sahne als kulinarisches i-Tüpfelchen.