Kochbücher gibt es wie Sand am Meer. Zweitausend Stück erscheinen jedes Jahr. Zur Buchmesse wurden die Händler mit Neuerscheinungen geradezu geflutet. Aber welche braucht man wirklich? Woran erkennt man ein gutes Kochbuch?

Unsere Lieblings-Kochbücher aus der hr1-Redaktion

Bespickt mit Zettelchen, versehen mit Eselsohren und Notizen, dekoriert mit Fingerabdrücken und bunten Klecksen zahlreicher Kocheinsätze. So sieht ein Lieblingskochbuch von außen aus. Von innen enthält es seitenweise kulinarische Inspirationen, Urlaubserinnerungen, Seelenwärmer, Rezepte, die man fast auswenig gelernt hat, aber immer wieder gerne nachliest. "Es ist viel mehr als ein Kochbuch. Es ist eine wahre kulinarische Reise ein kulinarisches Schatzkästchen", schwärmt Dolce Vita-Redakteur Daniel Plug. Sein Kollege Stefan Sprang hat sein Lieblingskochbuch vor 20 Jahren vom Wühltisch gefischt. Was macht die Magie eines Lieblingskochbuchs aus? Wir haben unsere Kollegen und Kolleginnen aus der hr1-Redaktion gefragt.

Stefan Sprang mit "Italienisch einfach – Neue Klassiker aus Italiens Küchen"

Cover Italiensch einfach

"Bestimmt zwanzig Jahre her, da habe ich das Ding mal vom Buchladen-Grabbeltisch gefischt. Es ging dann sofort mit auf eine Reise in die Toskana. Falls man mal selber was köcheln will", erinnert sich Stefan Sprang und ergänzt: "Zwei Wochen in der absoluten Feinschmecker-Region waren wir nur dreimal im Restaurant. Wir haben sonst immer selbst gekocht. Dank dieses Kochbuch-Hammers. Bei diesem Kochbuch habe ich nie Bammel, dass was schief geht. Trotzdem kommen die Gerichte nicht einfach und langweilig rüber. Im Gegenteil: Die sind sehr originell." Seit Wochen liegt ihm seine Freundin in den Ohren, er solle ihr endlich wieder die "Fenchel-Zitronen-Suppe mit Oliven-Gremolata" aus ihrem gemeinsamen Lieblings-Kochbuch machen.

"Vorbildlich ist das Kochbuch, weil wirklich jedes der 100 Originalrezepte gut zu machen ist und einen sofort anlacht", schwärmt der hr1-Redakteur. "Die Bilder machen auch Appetit. Suppe, Antipasti, Pasta, Gnocchi und Polenta, Fisch, Fleisch, Wild, Gemüse, Kuchen und Kekse. Da ist alles dabei. Da haben Sie ruckzuck ein ganz besonderes italienisches Festmahl beisammen", empfiehlt er.

Daniel Pflug mit "Die Gourmet-Bibel Frankreich"

Cover Gourmet-Bibel Frankreich

"Mein Lieblings-Kochbuch ist eigentlich gar kein richtiges Kochbuch, es ist viel mehr. Es ist eine wahre kulinarische Reise, ein wahres kulinarisches Schatzkästchen", beschreibt Dolce Vita-Redakteur Daniel Pflug seinen über seinen drei Kilo und 400 Seiten dicken Wälzer im DIN A3 -Format. Er enthält nicht nur Rezepte, sondern ist vollgestopft mit tollen Geschichten: Wo kommen die Cornichons her? Was hat es mit der Roscoff-Zwiebel aus der Bretagne auf sich? Was tun, damit das Ratatouille gelingt? Woher kommt eigentlich das Baguette? Und wie war die Geschichte noch gleich noch mit der berühmten "Tarte Tatin"?

Geschrieben hat’s, natürlich, ein Franzose, Francois-Régis Gaudry. Es ist Lexikon, Bilderbuch und Kochbuch in einem, in dem sich Daniel regelmäßig verliest und in Gedanken durch sein Lieblingsland reist.

Susanne Reininger mit "EAT - Das kleine Buch der Fast-Food-Küche"

Cover EAT von Nigel Slater

"Nigel Slater ist meinem Liebling unter den Kochbuchautoren und mein heimliches Vorbild, denn er ist einer der besten Food-Journalisten der Welt", verrät Dolce Vita-Kollegin und Food-Journalistin Susanne Reininger und sagt: "Nigel Slater versteht mich - nach einem langen Arbeitstag will ich einfach nicht ewig am Herd stehen. Da ist schnell, aber frisch und lecker angesagt."

Slaters Rezepte sind kurz und knackig im Stil von Twitter-Nachrichten geschrieben, keine sturen 1. – 2. – 3. – Vorschriften. Die Zutaten findet man direkt neben dem Bild. Das ist praktisch zum Abschreiben für den Einkaufszettel. Susanne packt aber meistens gleich das ganze Kochbuch in ihren Marktkorb. Es ist so groß wie ein Roman-Schmöker, über 400 Seiten stark zwischen zwei honiggelben Buchdeckeln aus Leinen. Es ist bespickt mit Susannes Notizetteln, auf denen die einzelnen Wochentage stehen.

"Die Aufteilung der Kapitel ist einfach und irgendwie sinnlich. Da läuft mir schon beim Lesen das Wasser im Mund zusammen: Aus der Hand, in der Schüssel, Aus dem Schmortopf, im Ofen, unter der Kruste, im Dessertschälchen", schwärmt die Gerneköchin und erzählt: "Meine Lieblingsgerichte für den Herbst sind scharfe Kürbis-Spiegeleier und das Wurzelgemüseknäuel. Da hobelt man Karotten, Pastinaken und Süßkartoffeln mit einem Sparschäler, verteilst das Gemüse auf einem Backbleck, gibt Zwiebelringe, ein paar frische Rosmarinnadeln und Kürbiskerne drüber. Dann ab in den Ofen. Das kriegt man auch nach einem stressigen Arbeitstag hin.

Markus Schmitz mit "Der Silberlöffel"

Cover "Der Silberlöffel"

Diese Kochbuch ist für den hr1-Redakteuer Markus Schmitz ist die Bibel der italienschen Kochkunst. Seit über 50 Jahren ein Standardwerk. Darin findet sich alles, was man als Hobbykoch und Italien-Fan braucht. Da findet man die Basics - von der Vorspeise über Suppen bis zum Dessert - aber auch geniale Zubereitungstipps von Profis.

Da lernt man auch, wie italiensche Metzger ein Stück Fleisch schneiden. Das wird völlig anders gemacht als bei uns", weiß Markus und schwärmt: "Ein tolles Werk, mit über 1.300 Seiten zwar mächtig, aber trotzdem sehr übersichtlich. Da ist einfach alles drin: Menüfolgen berühmter Spitzenköche, schnelle Pasta-Rezepte, tolle vegetarische Gerichte wie zum Beispiel ausgebackene Zucchiniblüten."

Bastian Korff mit "Backen macht Freude"

Buchcover "Backen macht Freude"

Der hr1-Morgenmoderator und Gastgeber unserer Genuss-Sendung "Dolce Vita" experimentiert gerne in seiner Küche, im Sommer am liebsten mit Eis. Auch das Backen hat es ihm angetan. Auf der Suche nach Rezepten surft er nicht nur im Netz, sondern greift auch zu einem Oldie unter den Backbüchern: "Backen macht Freude" - der Klassiker aus dem Jahr 1960. "Da sind Rezepte drin, die immer funktionieren - schon seit Jahrzehnten - und man kann sie immer wieder abwandeln", sagt Bastian. der als Veganer einfach die damals als "Kunstbutter" eingesetzte Margarine durch ein rein pflanzliches Produkt ersetzt.

hr1-Moderatorin Marion Kuchenny stellt ihr Lieblingsrezept vor

Das Lieblingsgericht von hr1-Moderatorin Marion Kuchenny ist ein Seelenschmeichler für die kalte Jahreszeit: "Reinhessische Backes-Grumbeere", der Klassiker in ihrer Wahlheimat. "Ich bin ein absoluter Kartoffelfan", verrät sie und schwärmt: "Dieses Rezept ist weder besonders hipp noch vegan, sondern recht deftig - aber vor allem absolut lecker!" Die Zubereitung ist kinderleicht. "Da kann auch der Nachwuchs mithelfen", sagt die Mutter von vier Kindern.

Weitere Informationen zur Sendung finden Sie hier circa eine Woche vor Sendungstermin.

In eigener Sache - "hr1-Dolce Vita" reloaded

In "Dolce Vita" schauen wir ab sofort über den Tellerrand hinaus und beleuchten ein Thema aus verschiedenen Blickwinkeln: Stets mit kulinarischem Schwerpunkt und besonderen Rezepten, die einfach nachzukochen sind, aber auch mit besonderen Aspekten, Ideen und Tipps, die "Würze" ins Wochenende bringen und uns Anregungen für den Start in die neue Woche geben.

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